Mit neuer Drohnentechnik startklar

Veröffentlicht am 05.05.2021

Rehkitzrettung mittels moderner Technik – Stefanie Seemann übernimmt Schirmherrschaft

 

Wenn in wenigen Wochen die Suche nach Rehkitzen vor der ersten Wiesenmahd erfolgt, ist auch wieder das Drohnenteam der BRH-Rettungshundestaffel Nördlicher Schwarzwald e.V. mit seiner neuen Drohne dabei. Um die Suchsaison zu eröffnen und die Arbeit vorzuführen, trafen sich Thomas Kälber, Vorsitzender der Rettungshundestaffel, die Grüne Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann, Jagdpächter Walter Grossmann und die Kelterner Gemeinderätin Christin Grüne  in Keltern-Niebelsbach. Ebenfalls dabei die neue Wärmebilddrohne, die überwiegend aus Spendengeldern finanziert und für die Suche von vermissten Personen angeschafft wurde.

 

„Durch die Flüge unterstützen wir die Jagdpächter, bei denen wir im Gegenzug das Jahr über mit unseren Rettungshunden  im Wald trainieren dürfen,“ so Thomas Kälber. Es freue ihn umso mehr, dass er in diesem Jahr die Landtagsabgeordnete der Grünen Stefanie Seemann als Schirmherrin für die Rehkitzaktion gewinnen konnte. Die ehrenamtliche Arbeit der Rettungshundestaffel habe sie bereits im vergangenen Jahr im Rahmen ihrer Sommertour kennen gelernt, so Seemann. „Ich bin sehr beeindruckt, was die Ehrenamtlichen hier leisten und mit welcher Kreativität sie ihre Möglichkeiten nutzen“, stellt sie fest. Sie habe sich sehr über die Anfrage für die Schirmherrschaft gefreut und selbstverständlich sofort zugesagt, um die lokale Kooperation zu unterstützen.

 

Die Suchaktionen – egal ob nach Menschen oder Rehkitzen – führen die Mitglieder der BRH-Rettungshundestaffel ehrenamtlich durch. Die Idee dazu ist vor drei Jahren entstanden. Damals hatte Dr. Martin Israel vom Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt erklärt, wenn man aus 50 Metern Höhe mit Hilfe von Drohnen Rehkitze finden könne, müsse das auch bei vermissten Personen klappen. Für unsere Staffel war klar, dass man mit der vorhandenen Technik, Landwirte und Jagdpächter in Keltern und der Region bei der Rehkitzsuche unterstützen könnte.

 

Was vielen nicht bekannt ist: Die Einsätze sind sinnvolle und notwendige Übungsflüge, bei denen es auch um „Leben und Tod“ gehe. „Wenn das Kitz nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht wird, fällt es in den meisten Fällen dem Mähwerk zum Opfer. Dies geschieht laut Deutscher Wildtierstiftung rund 90.000 bis 100.000 Mal pro Jahr in Deutschland.“ Mit Hilfe der Drohne, die mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera, sowie einer 48-Megapixel-Echtbildkamera ausgestattet ist, können Felder vor dem Mähen abgesucht werden. Zusätzlich kann die Drohne von anderen BOS-Einheiten, wie z.B. Feuerwehren oder THW, über die Integrierte Leitstelle zur Lageerkundung aus der Luft, zum Waldbrandmonitoring oder zur Befliegung von Einsatzstellen angefordert werden. Aktuell wurden wir am vergangenen Wochenende zu einem Einsatz gerufen, da der Polizeihubschauber nicht verfügbar war.